Was meinte er?
Er wollte uns davor warnen, in privaten Konflikten dieselben Mittel anzuwenden wie im Beruf:
Wir sollten nicht versuchen, den anderen mit messerscharfer Analytik oder einer besonders präzisen Argumentation zu schlagen.
Er ermutigte uns, zu versuchen, einander wirklich zu verstehen – zu erfassen, worum es dem anderen eigentlich geht.
Denn er wusste damals schon, was ich später auch an mir und meinem Umfeld beobachten sollte:
Unsere Berufe prägen uns, erst recht, wenn wir dort viel Zeit verbringen und sie uns sehr fordern.
Es lohnt sich deshalb, einen kritischen Blick auf uns und unsere persönliche “deformation professionelle” zu werfen:
Welche Verhaltensweisen, die im Job nützlich oder selbstverständlich sind, nehmen wir mit nach Hause? Und sind sie dort ebenfalls hilfreich – oder im Gegenteil: schädlich? Braucht es daheim etwas anderes? Und was?
Sind wir hier nicht aufmerksam, bleiben wir hier nicht wach, kommt es oft zu dem, was ich Kollateralschaden einer erfolgreichen Karriere nenne:
Andere Lebensbereiche leiden.
Konkret: Beziehungen werden zu nützlichen Zweckgemeinschaften – oder scheitern.