Beziehungskiller Karriere?

Als mein Mann und ich heirateten, waren wir beide als Anwälte tätig. Am Tag der der Hochzeit gab uns mein Vater – selbst Jurist – einen Rat mit: “Nehmt Eure Anwaltsart nicht mit nach Hause.”

Was meinte er?

Er wollte uns davor warnen, in privaten Konflikten dieselben Mittel anzuwenden wie im Beruf:

Wir sollten nicht versuchen, den anderen mit messerscharfer Analytik oder einer besonders präzisen Argumentation zu schlagen.

Er ermutigte uns, zu versuchen, einander wirklich zu verstehen – zu erfassen, worum es dem anderen eigentlich geht.

Denn er wusste damals schon, was ich später auch an mir und meinem Umfeld beobachten sollte:

Unsere Berufe prägen uns, erst recht, wenn wir dort viel Zeit verbringen und sie uns sehr fordern.

Es lohnt sich deshalb, einen kritischen Blick auf uns und unsere persönliche “deformation professionelle” zu werfen:

Welche Verhaltensweisen, die im Job nützlich oder selbstverständlich sind, nehmen wir mit nach Hause? Und sind sie dort ebenfalls hilfreich – oder im Gegenteil: schädlich? Braucht es daheim etwas anderes? Und was?

Sind wir hier nicht aufmerksam, bleiben wir hier nicht wach, kommt es oft zu dem, was ich Kollateralschaden einer erfolgreichen Karriere nenne:

Andere Lebensbereiche leiden.

Konkret: Beziehungen werden zu nützlichen Zweckgemeinschaften – oder scheitern.

Was können wir ganz konkret tun, um dem entgegenzuwirken?

Dazu habe ich 3 Gedanken:

1 – Bewusstsein für die verschiedenen Rollen

Im ersten Schritt ist es aus meiner Sicht hilfreich, sich bewusst zu machen, inwiefern uns unser Beruf eigentlich prägt. So wie starke analytische Fähigkeiten in der Anwaltschaft hilfreich und nachgefragt sind, so gibt es auch in anderen Berufsfeldern Kompetenzen, die dort dienlich sind.

Was ist das bei Ihnen? Inwiefern prägt Sie ihr beruflicher Alltag? Welche Fähigkeiten sind dort stark nachgefragt?

2 – Bewusster Wechsel der Rollen

Im zweiten Schritt geht es darum, diese Kompetenzen wertzuschätzen, sich aber bewusst zu machen, dass wir alle noch viel mehr und sehr unterschiedliche Fähigkeiten haben. In unserer Beziehung können wir dann bewusst die Fähigkeiten “ansteuern”, die hier hilfreich und nachgefragt sind.

Welche sind das bei Ihnen? Welche Kompetenzen, die Sie haben, erleben Sie in Ihrer Beziehung als förderlich und positiv?

3 – Gute Bedingungen für den Rollenwechsel

Und schließlich: Was brauchen Sie, um diesen Rollenwechsel gut zu vollziehen? Wir sind keine Maschinen, bei denen man einfach einen anderen Knopf drückt und schon sind wir wie verwandelt.

Was hilft Ihnen, um wirklich zu Hause anzukommen, präsent zu sein und dort diejenigen Ihrer Fähigkeiten und Kompetenzen einzubringen, die wichtig sind? Brauchen Sie eine kurze Pause? Einen Spaziergang? Sport?

Fazit:

Mit etwas Bewusstsein für unsere “deformation professionelle” gelingt es uns viel leichter, die Gefahren, die daraus für unsere Beziehung erwachsen können, in Schach zu halten.

 

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