Paradoxe Resilienz: Was es ist und warum sie uns schadet

Sind Sie resilient? Können Sie mit Widrigkeiten und Hindernissen im Leben gut umgehen? Haben Sie eine gewisse Widerstandskraft entwickelt, mit der Sie unbeschadet durch schwierige Zeiten kommen?

Oder sind Sie paradox resilient  – und nutzen Ihre Fähigkeit zur Resilienz, um sich in einer Lebenssituation zu halten und zu stabilisieren, die Ihnen eigentlich gar nicht gut tut?

„Paradoxe Resilienz“: Der Begriff ist mir das erste Mal vor einigen Jahren bei Dr. Petra Bock begegnet. Das Phänomen beobachte ich seitdem immer wieder – und es nimmt zu.

Wie können wir das eine vom anderen unterscheiden?

Resilienz zeigt sich da, wo wir in eine schwierige Situation hineingeworfen werden und in uns Kräfte aktivieren können, die uns weitestgehend unbeschadet durch diese schwere Zeit kommen lassen.

Paradoxe Resilienz ist am Werk, wo wir das subjektiv nahezu Unaushaltbare aushalten, obwohl wir es mit Abstand betrachtet gar nicht aushalten müssten, sondern es als freie Menschen, die wir sind, ändern könnten.

Wir bleiben in Umgebungen, die uns mehr schaden als nutzen, und sagen uns „Eigentlich ist ja alles gut“, „So wild ist es ja nicht“, „In dem Job gehört das halt dazu“ oder „Dafür habe ich nette Kolleg:innen“.

Die Palette an Argumenten scheint unendlich, wenn wir uns selbst weis machen wollen, dass etwas nicht so schlimm ist, wie es sich in uns drinnen anfühlt.

Paradoxe Resilienz schadet uns. Sie hindert uns, das anzupacken, was es eigentlich anzupacken gilt. Zu verändern, was uns nicht gut tut, uns vielleicht sogar seelisch oder körperlich krank macht.

Kurz: Resilienz macht uns stark. Paradoxe Resilienz macht uns krank.

Wenn uns paradoxe Resilienz schadet, wie können wir sie dann beenden?

Der erste und wichtigste Schritt ist, sie als solche zu erkennen. Dafür müssen wir zu uns selbst radikal ehrlich sein:

 

  • Wo halte ich etwas aus, das ich eigentlich gar nicht länger aushalten möchte?
  • Wenn mich niemand bewerten würde, was würde ich verändern?
  • In welchem Bereich meines Lebens gehe ich einen faulen Kompromiss ein?

 

Wenn wir Antworten auf diese Fragen gefunden haben, gilt es im zweiten Schritt, sie ernst zu nehmen:

 

  • Was kann ich als der erwachsene Mensch, der ich bin, tun, um die Situation zu verändern?
  • Was braucht es dafür?
  • Wer oder was kann mich unterstützen?

 

Und wenn Sie sich in diesem Moment von der Situation überfordert fühlen, ratlos sind, wie Sie je etwas werden verändern können oder streng mit sich werden („Du spinnst ja – jetzt sei doch mal zufrieden!“) – dann ist das ganz normal. Wenn uns bewusst wird, dass wir etwas verändern müssen, fühlt sich das nicht unbedingt angenehm an. Aber ich kann Ihnen versprechen: Dranbleiben zahlt sich aus.

 

Wenn Sie professionelle Unterstützung bei Ihrem Weg raus aus der paradoxen Resilienz und rein in das Leben, das Sie eigentlich leben möchten, suchen –  dann melden Sie sich. Ich begleite Sie von Herzen gern. Machen Sie jetzt den ersten Schritt und buchen Sie Ihr persönliches Vorgespräch.

Mehr Informationen rund um Life Coaching finden Sie in meinem Blog Gedankengang ▼ und auf meiner Website unter Life Coaching ▼!